Die Sonne ist zurück, und mit ihr erwachen die Pflanzen Anfang September zu neuem Leben. Etwa der Knöllchen-Steinbrech, den ich über das Projekt TGTA angezogen habe.
Nahezu alle Stauden treiben neu aus und die Wildbienen sind zurück. Hier die Blüte des Steppensalbeis...
...und des Wiesensalbeis im Vergleich.
Die Zistrose (Cistus incanus) hatte im Beet trotz Regen gut Fuß gefasst, da biss ihr eine Wühlmaus die Wurzel ab. Fest eingegraben, treibt sie nun neue Blätter aus.
Die Kleinblütige Bergminze (Calamintha nepeta) zieht aktuell vor allem Wollbienen an.
Der Nesselkönig stand nicht nur zu sonnig, er wurde auch von Raupen traktiert. Jetzt darf er sich erst einmal im Schatten erholen.
Die Rundblättrige Glockenblume hat es dieses Jahr schwer. Nach dem Rückschnitt und viel Regen wird sie extrem von Schnecken belästigt. Fast ein ganzes Mutterpflanzen-Beet ist schon verschwunden.
Die wildrosen-artige »Pink Meidiland« ist ebenfalls sehr mitgenommen, da ihr Fuß von Mauerpfeffer umwuchert und damit dauerhaft feucht war. Jetzt möchte sie endlich blühen.
Der Langblättrige Ehrenpreis ist nicht besonders auffällig, aber trotzdem eine hübsche Option in einem frischen, sonnigen Beet.
Die Wald-Anemone freut sich über den verspäteten Hochsommer, sie ist eher trockenheitsliebend.
Ein farbenfrohes Ensemble: Mazedonische Witwenblume und Moschumalve.
Eine hübsche und große Schwebfliege ist die Große Sumpfschwebfliege, die auch trockene Blumenwiesen und Gärten besucht.
Ein wilder Spargel hat sich im Rosmarin angesiedelt, eine hübsche Pflanze mit fedrigen Nadeln.
Die Sonne lässt den Berg-Lauch noch einmal aufstehen...
...er wird aber sofort von innen heraus abgeraspelt.
Fast nur Feldwespen und Mini-Wildbienen sind an den Blüten des Fenchels zu finden.
Im Schmetterlings-armen Jahr 2023 ein freudiger Anblick: Eine Goldene Acht oder ein Hufeisenklee-Gelbling an der Bartblume.
Die Hagebutten der Apfelrose sind reif, aber leider doch nicht essbar: Sie sind völlig trocken.
Eine dunkle Erdhummel an einer Bartblume. Sie ist so groß, dass es sich wohl um eine Königin handelt, die sich nun für den Winter stärken muss.
Nun ist sie doch zum Schneckenopfer geworden, die Nesselblättrige Glockenblume. Vor allem die Blüten werden von den Schleimern abgeweidet.
Auch bei der Rundblättrigen Glockenblume werden die Blüten in einem Ausmaß vernichtet wie in keinem Jahr zuvor.
Eine richtige Dummheit habe ich wohl begangen, als ich das Olivenkraut kurz vor dem heißen Wetter geschnitten habe. Das verwandte Heiligenkraut treibt dagegen von unten wieder durch.
Interessante Entdeckungen in den Miniteichen: Der tiefere Teich ist wie von Zauberhand algenfrei. Das liegt wohl an den zahlreichen neuen Bewohnerinnen, hier wahrscheinlich die Blasenschnecke...
...und eventuell die Spitzschlammschnecke, die im Gegensatz zur kleinen Verwandten auch an den Pflanzen frisst. Sie kamen wahrscheinlich mit den Wasserpflanzen in den Teich.
Die Blasenschnecken weiden über Kopf auch die Wasseroberfläche ab; es gibt sie in allen Größen.
Mit gutem Auge kann man hier zahlreiche Schneckeneier an den Wurzeln des Froschbisses erkennen.
Der flachere Teich ist immer noch völlig veralgt, dafür konnte ich eine Libellenlarve entdecken. Nun ja, vielleicht hat sie auch mich entdeckt.
Ist das nun eine Pflanze oder sind das zwei Sämlinge dicht nebeneinander? – Kleiner Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata nana).
Die Hornissen sind bevorzugt zwischen Bergminze und Bartblume auf der Jagd, denn da ist im September einfach am meisten los.
Auch farblich kann man diese Sträucher schön kombinieren und den Insekten im Herbst damit noch Nahrung anbieten.
Eine farblich ganz interessante Kombination: Die Bartblume, ein Halbstrauch, und ein kleines Fettblatt (Sedum cauticola) zu ihren Füßen.
Der Korsische oder Kümmel-Thymian blüht im warmen Spätsommer nun zum dritten Mal.
Der kleine Ährige Ehrenpreis im Beet zusammen mit Löwenmäulchen. Beide kommen gut mit Trockenheit klar.
Der Anis-Ysop treibt mit den lang ersehnten Sonnenstrahlen auch im Topf neu aus.
Während Mama Berglauch durch den Regen am Boden liegt und von den Schnecken arg misshandelt wird, fangen die Nachkommen jetzt an zu blühen und versorgen die letzten Wildbienen.
Kaum eingepflanzt, trieb der kleine Feigenbaum am Fuß des dünnen Stammes aus. Diese Triebe wurden nun zu Stecklingen und halten sich seit zwei Wochen ganz wacker.
Als Polster-Johanniskraut (Hypericum polyphyllum) kann dieser kleine Strauch auf dem nahrhaften Boden fast nicht mehr durchgehen, aber er blüht wunderschön goldgelb nun zum zweiten Mal.
Endlich Sonne, denkt wohl auch die Jungfer im Grünen Mitte September – wie viele Stauden blüht die Einjährige nach einem verregneten Sommer um Wochen verspätet.
Ein Kohlweißling an der Wiesen-Witwenblume. Die Weißlinge sind 2023 in der Wildblümerey leider die häufigsten Tagfalter.
Eine kleine Kissenprimel, irgendwann im Friedhofs-Container gefunden, freut sich über den verspäteten Sommer.
Die Echte Schlüsselblume, eigentlich eine Frühblüherin, blüht gerne ein zweites Mal, wenn der Herbst mild ist.
Die zarte Rapunzel-Glockenblume wandert immer mal durch die Beete. Sie hatte sich dieses Jahr bisher noch gar nicht gezeigt.
Was für eine Überraschung: In eine der Eurokisten, die ich zum Wassersammeln benutze, hat sich ein Grasfrosch verirrt. Immer wieder mal hüpft mir auch auf dem Gelände einer über den Weg.
Seit Tagen schon stieg ein penetranter Geruch aus meinen Stapeln an Töpfen und Trays auf – und siehe da: Ein Mäuschen hatte sich ein Nest aus Gras und Kunststofffäden gebaut und dafür die Abdeck-Folie aufgerissen.
Rettungsaktion für die Rote Schafgarbe, die im Beet von den Schnecken nahezu vernichtet wurde.