In der Wildblümerey hat das Krauten der Wege und Beete begonnen. Nach wochenlangem Regen steht die sandig-lehmige Fläche an den oft begangenen, verdichteten Stellen unter Wasser.
Mittlerweile laufen sogar die Miniteiche über. Trotz sorgfältigen Auffüllens der Grube hat sich die Teichschale offenbar leicht schräg abgesetzt.
War das torffreie Topfsubstrat im Sommer oft zu durchlässig und schnell ausgetrocknet, ist es nun anhaltend vernässt. Die Folge sind Staunässe und Nährstoffmangel.
Auch beim Wiesensalbei zeigen sich gelbe Blätter als Folge von Stickstoff-Mangel. Eventuell hat es aber auch mit der verlängerten Saison zu tun, sodass noch mehr Düngung erforderlich wäre.
Da im Beet aber dasselbe Phänomen auftritt, gehe ich von Staunässe aus. Die Erde ist so gesättigt, dass sie schmatzende Geräusche macht, wenn man das Beikraut heraushebeln will.
Bei kürzlich umgetopften Schlüsselblumen wird unten die Erde ausgeschwemmt, weil sich noch keine neuen Wurzeln gebildet haben.
Dennoch gibt es einige Pflanzen, die sich im Dauerrregen richtig wohlzufühlen scheinen, so die Anis-Agastache.
Auch die kleine Kugelblume blüht nun mit dem zweiten Exemplar. Hier kann man schön erkennen, dass manche Zeigerwerte – in ihrem Fall: trocken – seehr dehnbar sind, wenn der Boden stimmt. Ich hatte ihr viel Perlite unter die Füße gegeben..
Viele Beete – wie hier bei den Schlüsselblumen – sind in diesem nassen Jahr vor lauter Gras und Disteln nicht mehr zu erkennen. Sie werden nach dem Krauten mit Laub gemulcht.
Krauten im Regen – das geht übrigens ganz gut mit dünnen Gartenhandschuhen und Putzhandschuhen darüber.
An Mulch sammle ich alles, was ich finden kann, da die Fläche keine Bäume oder Sträucher hat, die gehäckselt werden könnten. Hier Sand und Holzmehl beim Katzenpfötchen.
Auch verschiedenfarbige, getrocknete Blüten, etwa von Rosen, kommen zum Einsatz. Sie stammen aus meiner früheren Produktion von Seed Balls und sind mittlerweile verblasst.
Der Rotmilan war wieder einmal zu Besuch über der Fläche. Er wird von den ortsansässigen Krähen ebenso verfolgt wie die Mäusebussarde.
Ähm, nein, nein, ich fotografiere nur, bleib' schön oben...!
Ein wehrhafter kleiner Kerl ist der Schwarze Moderkäfer. Gerne geht er zur Verteidigung in Skorpionsstellung und beißt mit seinen Kiefern kräftig zu, auch den Menschen. Doch hier »surfte« er minutenlang auf einer Plastikplane, die durch den Sturm immer wieder neue Wellen warf.
Mitte November, ein warmer Sonnentag inmitten der Regenperiode. Ein Admiral scheint überwintern zu wollen, was im Norden aber eher nicht funktioniert.
Bergminze und Agastache teilen sich ein Beet, der Kontrast im Spätherbst ist etwas bescheiden.
Das Polster-Johanniskraut hat noch nicht aufgegeben; Insekten sind leider keine mehr unterwegs.
Ein erstes Beet erhält Bändchengewebe, um mehr Stellfläche für Töpfe zu schaffen und Beikraut zu unterdrücken. Im Hintergrund wurden gejätetes Beikraut und Laub aufgeschichtet und dürfen unter der Plane nun vererden.
Eine Langblüherin: Veronica spicata, der Ährige Ehrenpreis.
Auch die Wiesen-Margerite blühte wegen des anhaltend schlechten Wetters im Sommer erst im Herbst ein zweites Mal und möchte nun nicht mehr aufhören.
Verschiedene Kissenprimeln, aus dem Friedhofs-Container gerettet, danken es mit unermüdlicher Blüte selbst im kleinsten Topf.
Ebenfalls ein trauriger, wohlduftender Friedhofs-Fund: Zimmer-Alpenveilchen, die im Winter-Halbjahr blühen. Ich habe sie nun ins Beet gesetzt, obwohl sie nicht winterhart sind.
In der vierten November-Woche immer noch wacker: der Wiesen-Salbei.
Die Goldquirl-Garbe (Achillea clypeolata) war dieses Jahr ebenfalls spät dran und blüht nun durch seit September.
Auch am Klatschmohn kann man gut sehen, dass im Spätherbst nicht der Regen, sondern die Kälte limitierend auf die Pflanzen wirken.
Die Edle Schafgarbe (Achillea nobilis), im Juli zur Ansicht gekauft, hat sich erst jetzt so richtig etabliert. Diese nicht wuchernde, etwa 50 cm hohe Schafgarbe, werde ich für 2024 auch anziehen.
Produziert ebenfalls noch fleißig Blüten: Gelbe Skabiose.
Als wäre November-Schmuddelwetter genau ihr Ding: Löwenmäulchen, unermüdlich.
Ein echter Hingucker und ganzjährig »eigentlich« völlig unkompliziert – wenn da nicht die Schnecken wären: Rundblättrige Glockenblume.
In den letzten heißen Sommern war sie im August schon verblüht: Rote Lichtnelke.
Die Mazedonische Witwenblume ist fast auf der gesamten Fläche purpurfarben und wird im Herbst immer dunkler.
Rasselblume, ebenfalls in der vierten November-Woche.
Der erste Frost vom 21. auf den 22. November hat interessante Muster auf den Eisflächen in den Wasserbehältern entstehen lassen.
Das Beet von Berg-Lauch (vorn) und Echinacea – kein schöner Anblick im November, aber auch hier musste ich wegen einer Gräser-Invasion alles einmal auf den Kopf stellen.
Der Lavendel blüht am 22.11. noch, und die Rose möchte es gerne – doch der erste Frost wird dem wohl bald ein Ende bereiten.
Die Japanische Wollmispel, vor vielen Jahren aus einem Níspero-Kern aus Mallorca gezogen, hat 2023 richtig zugelegt. Leider blüht sie im Winter, die Früchte werden in Spanien im Frühling verkauft.
Im Moment treibt sie schon, aber das wird wohl leider nichts. Schade, denn nicht nur ist der Baum ein hübscher Schattenspender, auch die Früchte sind sehr lecker.
Auch die Feige treibt noch einmal aus, und schon wieder an der Basis. Ich bin etwas ratlos, weil ich sie dauernd stutze und damit verletze, aber sie soll ja kein Busch, sondern ein Baum werden, um den Teich zu beschatten.
Ups, da war es plötzlich über Nacht weiß geworden: Schnee am 28.11.2023.
Das »Gewächshaus« hält wacker durch, aber noch sind es ja keine Massen.
Ein sogenannter Eisfreihalter war mir zu teuer und überdimensioniert, jetzt muss ich jeden Tag den Miniteich aufklopfen, falls doch ein Frosch am Grund sitzt.
Sehr malerisch wirken die roten Hagebutten im weißen Schneekleid.
Ein weiteres Alpenveilchen aus einem anderen Friedhofs-Container. Ich bin sehr gespannt, ob die mediterranen Gewächse bei uns den Winter überstehen.
Mit dem ersten richtigen Frost sterben die Ringelblumen meist ab, aber diese hier will noch nicht aufgeben.
Hat immer noch die Ruhe weg.
Verräterisch – die Katzen, die auf dem Gelände jagen, nehmen bevorzugt den Weg über einen kleinen Tisch an der Mauer.
Wie viele andere Kräuter auch hat der schwere Schnee das Currykraut hinuntergedrückt. Ich hoffe, dass keine Äste abbrechen.
Blick vom Gelände in Richtung Theeser Ortsrand.
Blick vom Gelände in Richtung Bielefeld und Teuto.