Mit dem Frühlings-Einbruch Anfang März gibt es abends wieder fantastische Schauspiele am Himmel zu sehen. Denken wir lieber nicht daran, dass die Kondensstreifen aus Abgasen entstehen und laut DLR auch zur Klima-Erwärmung beitragen.
Wenn die Dämmerung kommt, treffen sich unzählige Krähen zu einem Plausch und fliegen dann zu ihren Schlafplätzen weiter.
Ein, zwei Fenchel haben es tatsächlich über den Winter geschafft – obwohl es zuerst sehr nass und dann sehr kalt war.
Auch der Purpur-Sonnenhut treibt schon aus, hier mit einer flauschigen kleinen Hand an der Basis.
Die Wald-Anemone (Großes Buschwindröschen) ist sowieso immer gleich dabei, wenn die Sonne herausschaut.
Das Polster-Johanniskraut (das eigentlich ein kleiner Busch wird) hat auch schon grüne Spitzen. Es ist nicht heimisch, aber beeindruckend mit seinen großen Blüten.
Die Kugel-Distel hat sich wacker geschlagen und freut sich wie die meisten Topfpflanzen über etwas weniger Regen und Kälte im Moment.
Zuverlässig treibt sie von unten wieder durch: die Kleinblütige Bergminze, ein wertvoller und leckerer Spätblüher.
Unverkennbar im Austrieb: das Kleine Mädesüß, eine ausgesprochen hübsche und trockenheitsverträgliche Pflanze.
Am Kriechenden Schleierkraut (Gypsophila repens rosea) zeigt sich schön, dass eine scheinbar vertrocknete oder abgestorbene Pflanze an den Stängeln wieder austreiben kann.
Ein Jahr lang war er nicht zu sehen, nun treibt er im Topf wieder aus: der Gefingerte Lerchensporn.
Die Jakobsleiter hat als Jungpflanze überwintert. Ihre Blütezeit beginnt im Mai und kann bis Juli oder sogar länger dauern.
Ein Schwimmkäfer sonnt sich am Teichrand. Mir war nicht klar, dass diese Käfer auch außerhalb des Wassers überleben können.
Leider sind die Algen in den Miniteichen diesen Winter überhaupt nicht verschwunden, sie hatten den Wassernabel und den Wasserstern so überwuchert, dass beide wohl nicht überlebt haben.
15 Grad und strahlender Sonnenschein am 5. März – die Kornelkirsche öffnet nun langsam alle Blüten.
Wie gut, dass ich wenigstens Lungenkraut und Schneeglöckchen auf der Fläche habe, diese Hummel hätte sonst nichts zur Stärkung an ihrem ersten Tag im neuen Jahr..
Eine andere, wahrscheinlich erschöpfte Hummel an der Mauer der Gärtnerei. Leider hatte ich kein Zuckerwasser dabei, um ihr etwas auf die Beine zu helfen.
Ein Tagpfauenauge wärmt sich in der Sonne. Wenn es so früh so warm wird, haben die Insekten oft zu wenig Nahrung, weil nur wenige Pflanzen blühen. Diese führen bei Trockenheit auch noch weniger Nektar.
Leider sind auch die Honigbienen schon wieder da. Woher auch immer sie kommen, es sind für mich ungebetene Gäste, die den Wildbienen das begrenzte Futter streitig machen.
Sie sind ausnehmend hübsch, aber nur wenige Balkan-Windröschen scheinen sich auf der Fläche halten zu können – ich jäte wahrscheinlich zu oft und verletze dabei die Zwiebeln.
Die Hänge-Kätzchenweide »Pendula« mit ihren gelben (= männlichen) Blütenständen ist ein wichtiger Frühblüher für Schmetterlinge. Dieses Exemplar stammt aus dem Mülleimer im Friedhof. Die Schwester »Kilmarnock« steht dagegen schon länger in der Wildblümerey.
Alle Jahre wieder im Frühjahr schaut genau 1 Wasserläufer im Miniteich vorbei. Der Flügel ist den langen Beinen scheinbar etwas im Weg, aber er ist heil, keine Sorge.
Einer der schönsten Frühjahrsblüher unter Bäumen im lichten Schatten: Gedenkemein, Schwesterchen des Vergissmeinnicht. In der Gärtnerei wächst es leider in der vollen Sonne, hält sich aber wacker.
In den Aussaat-Platten zeigt sich das erste Grün, hier die Färber-Resede.
Die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum ssp. glaucum) treibt schon aus, während von der Glänzenden (Th. lucidum) noch nichts zu sehen ist. Eigentlich ist die letzte mir wichtiger, da sie die heimische ist.
Während der Zierlauch diesen Winter etwas gelitten hat (Wühlmäuse?), sind die roten Tulpen unbekannten Namens zuverlässig wieder da.
Fidel wie eh und je: die Teichschnecken, die sich erstaunlich schnell vermehren. Ich hoffe dieses Jahr mal auf Molche, sonst werden die Wasserpflanzen angeknabbert.
Entgegen meiner Erwartung haben die Blausternchen und auch einige Tulpen draußen im Topf überwintert. Die Erde ist mit Splitt und Blähton versetzt.
Noch sind keine Schnecken unterwegs, und die hübsche Wiesen-Glockenblume taucht überall auf dem Gelände auf. Die Blätter sehen aus wie Salat, und tatsächlich – sie kann wie alle heimischen Glockenblumen gegessen werden (Quelle: Rudi Beiser, Essbare Wildpflanzen).
Der Gefingerte Lerchensporn ist wieder einen Schritt weiter. Ihm scheint etwas neue Erde zu fehlen, aber sonst hat er gut überwintert. Er liebt es schattig und frisch.
Dem Lungenkraut sieht man die aktuelle Trockenheit an, es steckt alle Kraft in die Blüten und die jungen Blätter. Ich werde es wohl etwas unterstützen, denn es steht in der vollen Sonne.
Auch der Strandflieder leidet, doch das ist meine Schuld. Ich hatte die osteuropäische (Limonium latifolium) mit der heimischen Art (Limonium vulgare) verwechselt und kräftig gegossen, dabei liebt L. latifolium trockene Situationen.
Für die Echte Schlüsselblume ist das trockene Frühlingswetter noch ok, sie steht im Gegensatz zur Hohen Schlüsselblume gerne sonnig. Doch man sieht ihren Blättern an, dass es etwas feuchter sein dürfte.
Nun haben es doch noch ein paar Strahlen-Anemonen zur Blüte geschafft, auch weiße – hier mit einem Schaumkraut. Die Anemonen können im Herbst als Zwiebeln ausgebracht werden.
Mit den steigenden Temperaturen befreit sich auch der Gelbe Lerchensporn aus seinem Winterschutz. Mal sehen, wie er sich dieses Jahr mit weniger Schneckenfraß so macht. Eine Anzucht gibt es leider noch nicht.
Ich hatte es schon vermisst, doch es gibt dieses Jahr tatsächlich eine Miniversion des Leberblümchens, vermutlich wegen der Trockenheit.
Jetzt sieht sie doch etwas schlechter aus als erwartet und ich mache mir Sorgen: Silberwurz, die eigentlich wintergrün ist, sich aber letztes Jahr wieder erholt hatte.
Kein schöner Start in den Sonntagsdienst: Da wurde offenbar ein Vogel beim Trinken am Miniteich erwischt. Nur Minuten zuvor hatte ich ein totes Reh am Straßenrand liegen sehen. An einer Stelle, an der immer viel zu schnell gefahren wird.
Die Kraniche kommen seit einigen Wochen aus ihren Winterquartieren in Frankreich und Spanien zurück, um nach Norddeutschland, Skandinavien oder Osteuropa weiterzuziehen.
Gedenkemein nach dem ersten Regen seit vielen Wochen. Es hat sich mittlerweile gut verbreitet und ich habe den Verdacht, dass sich die Schnecken letztes Jahr daran vergriffen haben.
Das März-Veilchen sehe ich überhaupt zum ersten Mal in der Blüte – es ist ein Leckerbissen für Nacktschnecken. Ich hoffe, dass es dieses Jahr keine Invasion gibt.
Auch die Purpur-Taubnessel taucht nach Jahren mal wieder auf der Fläche auf. Sollten das alles Schneckenopfer gewesen sein...?
Mit dem angekündigten Regen habe ich den geplanten Blühstreifen aufgedeckt, den ich wochenlang mit einem Vlies gegen Vögel und Mäuse geschützt hatte. Und siehe da, es tut sich was.
Die kleine Felsenbirne geht in die Blüte. Sie sollte eigentlich nicht ausläufertreibend sein, aber sie tut es leider doch. Nun ja, dann gibt es eben noch mehr der kleinen, leckeren Früchte.
Im März kommen viele Arbeiten in der Gärtnerei zusammen, auch der Stauden-Rückschnitt ist nun dran. Beim Heiligenkraut will ich ordentlich stutzen, damit es nicht so stark verkahlt. Unten sprießen noch ausreichend neue Triebe.
Einen kleinen Haufen aus braunen Blättern und Stängeln hatte der Kerzenknöterich gebildet, darunter wuchs schon der neue Austrieb. Die Pflanze ist nicht heimisch, aber sehr hübsch und beliebt bei Feldwespen.
Noch etwas schwach auf der Brust, aber die Gelbe Skabiose hat schon ihre erste Blüte gebildet. Das geht nun so weiter bis November.
Auch so eine ungeliebte Arbeit im März: Töpfe ausputzen. Hier hat sich ein Löwenzahn mitten in eine Katzenminze gesetzt, der Preis der offenen Feldlage. Nicht immer kann ich die Kulturpflanze retten.
Frühblühend und frühtragend: die Sibirische Blaubeere, die mit normalem Boden zurechtkommt. Aber ich fürchte, ich habe keine zweite passende Pflanze zur Bestäubung.