Saisonstart mit Saatgutbörse

Mit einer liebgewordenen Tradition ist die Wildblümerey heute (in Gestalt ihres Online-Shops »greetlings«) in die neue Saison gestartet: Mit der Saatgutbörse, die alljährlich von Transition Town und der VHS Bielefeld veranstaltet wird. Nach der zweijährigen Abstinenz war es sehr schön, die anderen TeilnehmerInnen bzw. HändlerInnen wiederzusehen. Leider sind es weniger geworden, und auch der Besuch war nicht ganz so üppig wie zuletzt 2019.

Weil mich die Situation in der Ukraine sehr besorgt, habe ich spontan eine weitere Kiste mit Samentüten aufgestellt, um für das Ukrainische Rote Kreuz zu sammeln. Dafür habe ich mich entschieden, weil das Geld dann direkt in der Ukraine ankommt und nicht erst Umwege über das Deutsche oder Internationale Rote Kreuz nehmen muss. Immerhin 50 Euro sind so zusammengekommen, die ich vorhin gleich überwiesen habe.

Wer sich anschließen möchte, kann dies auf der Website https://donate.redcrossredcrescent.org tun. Hier außerdem die Mutterseite des Roten Kreuzes: https://redcross.org.ua. Auch bei der ukrainischen Caritas kann man direkt online spenden: https://www.caritas.org. Das Blau-Gelbe Kreuz in Köln ist eine gute Anlaufstelle, wenn man in Deutschland spenden oder tatkräftige Hilfe anbieten möchte. Schließlich freut sich auch Nash Mir über Unterstützung, das LGBT-Center in Kiev. Es wurde überfallen und Mitarbeiter wurden zusammengeschlagen. Eine typische »Nebenwirkung« von Kriegen und Ausnahmezuständen: Frauen, Kinder und Minderheiten sind besonders bedroht.

Saisonstart am 11. März

Am Freitag, den 11. März, geht es um 15 Uhr wieder auf dem Acker los. Die Aussaaten für 2022 halten sich zwar noch bedeckt, aber es gibt allerlei Jungpflanzen, die schon im Herbst aufgelaufen sind: Witwenblumen, Wiesen-Margeriten, Johanniskraut, Wiesen-Flockenblumen, Jungfer im Grünen, Färberkamille, Roter Fingerhut, Purpur-Leinkraut und einige andere. Auch kleine Primula sind schon da (Echte ebenso wie Hohe Schlüsselblumen).

Da die Pflanzen in der Wildblümerey ihrem natürlichen Rhythmus folgen dürfen, keimen die Aussaaten sehr viel später als in Baumärkten und Gartencentern. Dafür sind sie aber auch mit allen Wassern gewaschen – heißt: Sie haben sowohl »Zeynep« erlebt als auch die starken Regenfälle im Winter als auch die durchgehende Sonneneinstrahlung der letzten sieben Tage. Das sind gute Voraussetzungen, um ohne Schäden in einem neuen Garten heimisch zu werden.

Pflanzen umziehen am besten bis Juni

Pflanzungen sollten nach der alten Gärtner*innen-Regel in den Monaten mit »r« vorgenommen werden. Nimmt man fertige Topfpflanzen oder einen großen Erdballen, geht das zwar auch ganzjährig, doch das letzte Jahr hat gezeigt, dass Umzüge im Hochsommer am schwierigsten sind. Im Juli und August die Pflanzen auszugraben, schwächt sie enorm. Es funktioniert zwar bei Regen und bedecktem Himmel ganz gut, aber wenn dann doch die Hitze kommt, braucht es viel Geduld und Päppelei.

Zum Vergleich hatte ich im November bei 5 Grad und Regen einige große Witwenblumen innerhalb des Geländes versetzt, und sie zeigten keinerlei Anzeichen von Schwäche. Gerade Witwenblumen sind ein guter Gradmesser, denn sie haben lange Stängel und weiche Blätter, die bei Umzugs-Stress über Tage hinweg herunterhängen und manchmal dann auch entfernt werden müssen.

Rotschwänzchen sind wieder da

Was sich seit dem letzten Blog-Eintrag im Januar getan hat, können Sie auch in der Galerie verfolgen. Hauptsächlich waren es ermüdende Arbeiten mit dem Bändchengewebe auf den Wegen, das sich durch die Stürme im Februar gelöst hatte und teilweise schon gerissen ist. Außerdem fängt das Beikraut an den Beeträndern schon wieder an zu wuchern, eine unendliche Geschichte.

Dass der Frühling vor der Tür steht, zeigt auf dem Engelingshof die Rückkehr der Rotschwänze aus Afrika. Gestern habe ich den ersten Vogel gesehen, und er war überhaupt nicht scheu. Etwa eineinhalb Meter vor mir blieb er immer wieder sitzen, als ob er sagen wollte: »Da bin ich wieder! Kennst Du mich noch?«. – Leider sind die menschlichen Fähigkeiten doch recht begrenzt. Mehrere Rotschwänze auseinanderzuhalten, das gelingt wohl nur Laienforschern oder Ornithologinnen. Immerhin konnte ich erkennen, dass es ein Weibchen ist. Letztes Jahr war auch schon ein Weibchen am häufigsten hier zu sehen.

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